Knieprobleme – Tipps vom Orthpäden und Noene

Knieprobleme – Tipps vom Orthpäden und Noene*

Vor knapp zwei Monaten hatte ich aus dem Nichts heraus zum ersten Mal Knieprobleme. Es waren nie richtige Schmerzen, aber ich habe sozusagen die Reibung während des Laufens deutlich gemerkt. Zunächst machte ich mir da keine Gedanken, bis es langsam aber sicher schlimmer wurde…

Mein erster Gang war natürlich der Weg zum Orthopäden. Hier wurde keine konkrete Beschädigung festgestellt, lediglich etwas, was er mit „überlastung“ umschrieb.

Was kann man gegen/bei Knieprobleme tun – hier die Tipps vom Orthopäden:

Grundsätzlich: Gelenkknorpel, also auch der Knorpel im Knie, besitzt keine Blutgefäße. Er wird also nur durch Bewegung mit Nährstoffen versorgt. Hier trifft der Spruch „wer rastet, der rostet“ also gut zu. Um seinen Knien Gutes zu tun, gilt: Viel bewegen, aber wenig belasten.

Tipp 1 – Abnehmen
Okay, da habe ich aktuell zum Glück keine Probleme. Natürlich tragen unsere Knie auch unser Gewicht mit und sollten hierbei nicht unnötig belastet werden. Das heißt aber nicht, dass man sich mager hungern soll! Dennoch: Übergewicht schadet den Knien.

Tipp 2 – Kniegelenk im Alltag entlasten
Sich kurz hinknien, um etwas aufzuheben? Das geht ruckzuck, allerdings wird dabei oft das Knie (unnötig) stark belastet. Deshalb zum Niederknien ein Bein auf den Fuß stellen, dann mit einer Hand auf diesem Bein abstützen. Das entlastet das zweite Knie, auf welchem man kniet, enorm!

Tipp 3 – Schwere Lasten vermeiden
Manchmal muss man auch mal Schweres anpacken, z.B. beim Umziehen. Aber abgesehen davon, sollte man schwere Lasten – wenn möglich – vermeiden. Es nutzt ja nichts, schön schlank zu sein und dann das Gewicht auf den Knien künstlich in die Höhe zu treiben.

Tipp 4 – Schuhe mit flachen Absätzen tragen
Für Frauen vielleicht interessanter, als für Männer. Hohe Absätze machen den Gang unsicher, was das Knie automatisch mehr belastet. Außerdem steht man immer mit leicht gebeugtem Knie, was letztlich auch eine Belastung darstellt. Mit flachen Absätzen lässt sich das vermeiden. Mit Absätzen joggen tut hier hoffentlich eh keiner…oder?!

Tipp 5 – Vermeide starke Kniebeugungen
Je stärker das Knie gebeugt wird, desto mehr Druck lastet darauf. Das war auch bei mir der Fall – und ist mir gar nicht aufgefallen. Ich dachte, dass ich meinem Körper etwas Gutes tue, wenn ich auf der Arbeit einen Sitzball benutze. Falsch gedacht, oder zumindest nicht bis zum Ende! Auf dem Sitzball habe ich nämlich meistens die Beine unterschlagen, also mich sozusagen auf mein rechtes Bein raufgesetzt. Das ist Gift für das Knie. Mittlerweile habe ich mir das auch gut abgewöhnt. Hat es geholfen? Ja!

Tipp 6 – Last but not least: Kniefreundlichen Sport betreiben

Da lacht mein Triathlet-Herz natürlich. Sind doch Radfahren und Schwimmen sehr kniefreundliche Sportarten. Vorausgesetzt, sie werden richtig ausgeführt. Wichtig ist: Wenn wir unser Knie nur entlasten, reicht das nicht aus. Wie bereits gesagt: es muss auch bewegt werden,

 

Gelenkschonende Einlagen von Noene

Noene_Einlagen

 

 

 

 

 

Interessanterweise bekam ich unabhängig, aber zeitlich ein Angebot der Firma Noene ihre gelenkschonenden Einlagen zu testen.* Getreu dem Motto „viel hilft viel“ habe ich das also zusätzlich mit den Orthopädentipps ausprobiert:

Was ist Noene?
Noene sind Einlegesohlen, welche aus einem speziellen Gummi gemacht sind. Dieser federt die bei jedem Schritt entstehenden Stoßwellen ab. (Man sieht das sehr gut hier) Es gibt verschiedene Einlegesohlen-Modelle, welche unterschiedlich dick sind (1-2mm) und somit für unterschiedliche Anwendungen geeignet sind. Ursprünglich wurde Noene für die Schwerindustrie entwickelt, um die (schädlichen) Auswirkungen der Vibrationen schwerer Maschinen zu vermeiden. Aber auch bei Rennautos und Hochgeschwindigkeitszügen wird es benutzt.
Vorteile, Nachteile
Zuerst habe ich das Modell „Invisible-SOS1“ anprobiert. Diese Einlegesohlen sind mit 1mm so dünn, dass ich sie einfach in meine normalen Alltagsschuhe mit reinlegen konnte, ohne die vorhandenen Einlagen rauszunehmen. Leider sind die „Invisible-SOS1“ etwas schmal geraten. Das führt schonmal dazu, dass mein doch etwas breiterer Fuß nicht komplett drauf sitzt. Naja, die Dämpfung müsste ja trotzdem funktionieren. Dann kam jedoch leider dazu, dass die Einlegesohlen einen extrem guten Grip haben. Prinzipiell ist das ja nicht schlecht. Beim Anziehen eines Schuhs, wo die (oberste) Einlage nicht am Boden haftet, aber an der Socke, ist das katastrophal: Ich musste nach jedem Anziehen erstmal die Einalge wieder zurecht fummeln, weil dich sich beim Anziehen immer zusammen geschoben hat. Doof.

Leicht enttäuscht vom hohen Anzieh-Aufwand bin ich dann nach drei Tagen zum Modell „ERGONOMIC-AC2“ gewechselt. Dieses ist mit 2mm deutlich dicker und hier musste auch entsprechend meine Schuheinlagen rausnehmen, um Platz zu schaffen. Mit dem Modell „ERGONOMIC-AC2“ bin ich zufrieden: Die Einlage passt perfekt in den Schuh, ist also auch für meinen Fuß breit genug – sehr gut! Das Laufen ist nicht spürbar angenehmer geworden, aber das verspricht Noene ja auch nicht. Ziel der Einlegesohlen ist es, die Belastung der Gelenke dauerhaft zu senken. Das merkt man vorallem am Ende des Tages. Da ich berufsbedingt viel sitze, habe ich mir hier nie Gedanken gemacht, dass meine Füße nach der Arbeit k.o. sind. Aber nach einem längeren Spaziergang ist mir doch aufgefallen, dass sich meine Füße ausruhen müssen. Mit Noene ist das in der Tat besser geworden. Natürlich wird die Ausdauer immer noch gleich belastet, also bin ich nach drei Stunden laufen immer noch ähnlich ermüdetet. Aber diese Müdigkeit trifft zumindest nicht mehr auf die Füße zu!
Ich kann die Einlagen also für einen Test empfehlen, würde jedoch gleich zur 2mm-Sportvariante raten. Die 1mm Variante „Invisible-SOS1“ hat mich dann doch nicht überzeugt.

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*Noene hat mich zum Testen der Einlegesohlen eingeladen. Das heißt aber nicht, dass ich automatisch einen positiven Bericht darüber schreibe. Mehr Infos dazu findest du hier.

David Binninger

David Binninger, Wahlschwabe, Sportler aus Leidenschaft.

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