Schwimmen im Verein – Vorteile und Nachteile

Schwimmen im Verein

 

Obwohl ich den Wettkampfsport vor Jahren fast aufgegeben hatte, war ich letzte Woche wieder schwimmen im Verein. Wie kam es dazu?

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Meine Zeit in Schwimmvereinen reicht mittlerweile bis über 10 Jahre in die Vergangenheit zurück. (Es ist ein ziemlich seltsames Gefühl, wenn man über Dinge nachdenkt, die bereits im zweistelligen Bereich der Vergangenheit sind. Man wird alt…)

 

Schwimmen im Verein – Meine Vorgeschichte

 

Aufgrund einer Fehlstellung der Wirbelsäule, wurde mir schon vor Urzeiten geraten, Rückengymnastik zu machen. Das ging ein paar Jahre gut, bis es schlicht zu langweilig wurde. Daraufhin kam meiner Mutter die grandiose Idee, mich schwimmen zu lassen. Oder besser: Mich fürs Schwimmen im Verein anzumelden. Somit betrat ich mich knapp acht Jahren zum ersten Mal das Baerwaldbad.

 

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Foto: Baerwaldbad von Klamueller

Nach knapp vier Jahren Training wollte ich in den Wettkampfsport einsteigen. Dort gibt es jedoch für einen Spätstarter wenig zu reißen, weshalb ich demotiviert zwei Jahre später das Schwimmtraining komplett aufgab und zum Fitnessstudio wechselte.

Es mussten wieder vier Jahre vergehen, bis mich die Schwimmbäder wieder zu sich riefen. Eine Freundin aus der Schule, hatte mit ehemaligen Mitgliedern unsere alte Schwimmgruppe reaktiviert – natürlich im Baerwaldbad. Da ich zu der Zeit bereits im Laufsport unterwegs war, hatte ich das Schwimmen im Verein nur als kontinuierlichen Ausgleich gesehen. Hinzu kamen noch auftretende Rückenschmerzen, welche ich alleine durch Laufen nicht bessern konnte.

Nach der Schule ist die Trainingsgruppe leider im Lauf der Zeit untergegangen – und ich in gleichem Maße aus den Schwimmbädern rausgegangen. Bis vor kurzem. Dass ich letztes Jahr für den Triathlon einiges an Schwimmtraining im Alleingang nachgeholt habe, war suboptimal. Deshalb habe ich mich dieses Jahr wieder zum Thema Schwimmen im Verein erkundigt und siehe da: die TiB 1848 e.V.  (wo ich bis dato im Tanzsport unterwegs war) bietet auch Triathlon-, also auch Schwimm-Training an. Und wo? Im Baerwaldbad. Wenn das mal kein Zeichen ist.

Nach der ersten Trainingsstunde war mir bereits klar, dass ich hier länger bleiben möchte. Generell würde ich jedem Schwimminteressenten raten, mal ein Probetraining im Verein zu machen. Schwimmen im Verein bietet einfach sehr viele Vorteile.
Vorteile: Schwimmen im Verein

1. Hochwertiges Training durch ausgebildete Trainer

Wenn man alleine schwimmt, muss man sich das Wissen zu diesem Thema komplett alleine aneignen. Erfahrung sammeln oder Bücher lesen – beides dauert lange und kann bei lang anhaltender, falscher Praxis sogar schädlich sein. Ein Trainer sieht Fehler besser und kann erhebliche Leistungszuwachs durch verbessern der Technik erwirken.

2. Angespornt durch die Gruppe – Motivation

Viele Sportler haben einen ausgeprägten, positiven Sinn für Konkurrenz. Mit positiv meine ich, dass man nicht um jeden Preis besser sein will als andere, durch ihre Leistung jedoch mitgezogen wird. Dieser Drang ist für Einzelkämpfer beim Training kaum zu spüren, zieht also auch nicht vorwärts.

3. Stark und klug in der Gruppe

Im Schwimmverein ist man wie in jeder anderen Sportgruppe natürlich mit Sportlern zusammen. Der hier erfolgende Erfahrungsaustausch ist meiner Meinung nach das Nützlichste am Vereinssport überhaupt. Gerade als Starter bekommt man von den erfahreneren Schwimmern / Triathleten oft Tipps und Tricks mitgeteilt, die in langjähriger Erfahrung begründet sind. Hinzu kommt, dass eine Gruppe auch emotionale Unterstützung und Halt bieten kann. Zusammen auf einen Wettkampf hinzutrainieren und gemeinsam hinzugehen, ist ein tolles Gefühl. Geteilte Freude ist doppelte Freude.

4. Disziplin durch feste Termine und Routine

Was du heute kannst besorgen, darauf hast du morgen auf keine Lust. Beim Training ist das oft nicht anders. Wenn man jedoch an feste Termine gebunden ist, fällt es oft leichter, sich zu disziplinieren. Auch kommt die Routine meist schneller rein. Das ist gerade für einen phlegmatischen Menschen wie mich extrem nützlich. ;-)

Schwimmen im Verein hat jedoch auch den ein oder anderen Nachteil. Insbesondere Unflexibilität in (fast) allen Bereichen:

1. Finanziell an Verein gebunden

Oft haben Vereine Jahres- oder zumindest Quartalsbeiträge. Dadurch ergibt sich natürlich eine Bindung, die man nur sehr unflexibel lösen kann. Ich empfehle deshalb immer 1-2 Wochen Probetraining, damit sich seiner Entscheidung ein bisschen sicherer werden kann.

2. An Örtlichkeiten des Vereins gebunden

Jeder Verein nutzt bestimmte Trainingsplätze, -bäder oder –hallen. Als Mitglied ist man an diese ebenso wie an die Vereinsgebühr gebunden. Hier liegt natürlich die Empfehlung nahe, sich einen Verein zu suchen, der wohnungsnah liegt.

3. Unflexible Trainingszeiten

Gerade beim Schwimmen im Verein ist es oft so, dass das Schwimmbad nur zu bestimmten Zeiten nutzbar ist. Das führt natürlich zu einer zeitlichen Unabhängigkeit und sollte deshalb im Voraus miteingeplant werden.

Fazit:

Schwimmen im Verein empfinde ich als deutlich produktiver, als ein Solotraining. Leistungsunterschiede fallen hier nicht so sehr ins Gewicht wie z.B. beim Laufen, da man hintereinander und ggf. in getrennten Bahnen schwimmt. Dazu kommen jedoch alle Vorteile einer Sportgruppe, wie Erfahrungsaustausch und Motivation. Kann ich also nur empfehlen!

Wie sieht es bei euch aus? Trainiert ihr im Verein oder lieber privat? Warum?

David Binninger

David Binninger, Wahlschwabe, Sportler aus Leidenschaft.

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